New Working Mom – Wie du eine liebevolle Mama bleibst & berufliche Erfüllung findest (Buchvorstellung)

New Working Mom – Wie du eine liebevolle Mama bleibst & berufliche Erfüllung findest (Buchvorstellung)

Als Mama, gerade wenn dein(e) Kind(er) noch klein ist/sind, hast du sicherlich sehr wenig Zeit zum Lesen. Aber das Buch „New Working Mom – Wie du eine liebevolle Mama bleibst & berufliche Erfüllung findest*“ von Irene Maria Walter kann ich wirklich von ganzem Herzen empfehlen.

Du findest dort nicht nur inspirierende Interviews (im 1. Teil) dazu, wie andere Mütter Beruf und Familie unter einen Hut gebracht haben, sondern hast im 2. Teil die Möglichkeit, ein gesundes Fundament für dein ganzes Leben aufzubauen. Es geht noch viel weiter, als sich nur auf den Job zu beziehen.

Am besten bestellst du dir ein hübsches Notizbuch* dazu und machst alle Übungen – vielleicht sogar regelmäßig – um den größten Nutzen aus dem Buch zu ziehen.

Vielfalt

Die vielen Infos und Geschichten beziehen sich übrigens sowohl auf Österreich als auch auf Deutschland. Im Interview Teil findest du vielfältige Lebenssituationen, wie z.B. auch gleichgeschlechtliche Paare, Patchwork-Familien, Studierende mit Kind, Selbständige/Angestellte – es ist bestimmt für jeden etwas dabei 🙂 Die Einblicke in die unterschiedlichsten Situationen, Herausforderungen und wie sie gestärkt gemeistert wurden gibt dabei viele Anregungen für den eigenen Alltag. 

Was du in dem Buch findest:

  • Mut machende Interviews mit anderen Frauen darüber, wie sie Beruf und Familie vereinbart haben
  • Die wichtigsten Tipps, um dem Mama Burnout vorzubeugen
  • Eine Analyse deiner Werte
  • Wie du Karriere überhaupt definierst und was du daran ändern kannst
  • Ziele intelligent setzen und neue Wege gehen
  • Mental Load und wie du da wieder raus kommst
  • Unterstützung – welche großartigen Möglichkeiten es für eine bessere Vereinbarkeit gibt
  • Resilienz
  • und vieles mehr!

Das Ganze ist ausgestattet mit wertvollen Übungen und Impulsen, um sein Leben auch wirklich ganz praktisch zu verbessern!

Das Buch motiviert (im Gegensatz zu vielen anderen) wirklich dazu, das zu ändern, was geändert werden darf und zeigt dir die Schritte dafür, wie auch im Untertitel „In 6 Schritten zu mehr innerer Zufriedenheit“ angedeutet.

Was mir unglaublich gut gefallen hat

Es ist auf den Punkt gebracht, hat genau die richtige ausgewogene Menge an Theorie, praktischen Übungen und Ermutigung und liest sich selbst im anspruchsvollen Mama Alltag einfach so weg.

Hast du das Buch schon gelesen? Schreib mir unbedingt in die Kommentare, wie es dir gefallen hat!

 

Mehr Unterstützung und weniger Stress – ein kurzes Interview mit Nicola Schmidt

Mehr Unterstützung und weniger Stress – ein kurzes Interview mit Nicola Schmidt

Was meint Nicola Schmidt, die Gründerin des artgerecht Projekts, zum Thema Unterstützung aufbauen?

Ich habe sie gefragt und das hat sie geantwortet:

1.) Warum scheint der Mütteralltag heute wesentlich stressiger und anspruchsvoller zu sein als noch vor 2, 3 Generationen? (oder kommt uns das nur so vor?) 
Der Mensch hat eine Tendenz, die Vergangenheit zu glorifizieren – das geht allen Generationen so. Insofern ist es kein Wunder, dass wir denken, dass „früher alles besser“ war. Wenn wir uns die Zahlen ansehen, ist das aber eher unwahrscheinlich: Die Mütter- und Kindersterblichkeit war größer, der Ernährungszustand schlechter, Frauen hatten weniger politische Rechte etc. Ich finde die Bücher des schwedischen Gesundheitsprofessors Hans Rosling sind ein gutes Gegenstück zu dieser Tendenz.
 
2.) Was würdest du einer Mutter empfehlen, die zwei Kleinkinder (mit dem häufigen Abstand von knapp 2 Jahren) zu Hause hat, wenig Unterstützung (Mann arbeitet, keine Familie vor Ort) und ziemlich überfordert ist? Wie kann man sich für den Alltag mehr Unterstützung organisieren, wo würdest du hier ansetzen? 
Ich würde ihr empfehlen, sich ein Dorf zu bauen – aus Babysittern, anderen Müttern, Kursen und Hilfe. Und ich würde sie fragen, wie es kommen kann, dass ihr Mann sie wenig unterstützt, obwohl sonst niemand da ist – oft hat das ja auch etwas mit uns selbst zu tun, wenn wir in so einer Situation leben.
 
3.) Wie kann man sich den Alltag mit Kindern konkret einfacher gestalten, um ihn als weniger anstrengend und kräftezehrend zu erleben?
Besser planen, uns weniger vornehmen, weniger perfekt sein – in meinen Büchern „Slow Family“* und in „Erziehen ohne Schimpfen„* habe ich viele Anregungen, was wir anders machen können. Das Wichtigste ist allerdings: Wir müssen unser Leben in die Hand nehmen. Solange wir hoffen, dass irgendein außen uns „rettet“, werden wir enttäuscht werden. Das Dorf klopft nicht an unsere Tür, wir müssen raus gehen, und es aufbauen, da hilft alles nichts. Und das ist gemein, denn mit Kind fehlt uns oft genau dafür die Kraft.
 
4.) Warum ist es auch für die Kinder wichtig, dass wir als Eltern weniger Stress erleben? 
Wir sind nachweislich bessere Eltern, wenn wir weniger Stress haben: Wir sind lustiger, haben mehr Geduld, mehr Ideen und mehr Nachsicht. Außerdem habe ich mich immer gefragt: Was will ich meinen Kindern vorleben, wie man ein Leben lebt? Indem man durchrennt und total gestresst ist? Oder indem wir für uns sorgen und eine gute Zeit haben?  Das wird für sie ein Leben lang einen Unterschied machen.

Mehr von Nicola findet ihr auf ihrer Website artgerecht-projekt.de.

Mental Load – Interview mit Patricia Cammarata

Mental Load – Interview mit Patricia Cammarata

Die Expertin Patricia Cammarata, Autorin von dem sehr empfehlenswerten Buch „Raus aus der Mental Load Falle„, hat mir ein paar Fragen zum Thema Mental Load beantwortet:

Was ist daran so erschöpfend wenn man an alles denken muss? Kann man nicht einfach die Todos aufschreiben und „gut ist“?

Patricia Cammarata: „Erschöpfend ist, dass die ToDo-Liste permanent im Kopf rattert. Auch abends auf dem Sofa und im Bett wenn man versucht einzuschlafen. Man ist ständig „on“ und scannt seine Umgebung, um sicherzugehen, dass man alle ToDos erfasst und in den laufenden Plan einbaut.
Mental Load ist viel mehr als fertige ToDos zusammenzustellen. Es geht darum zukünftige Entwicklungen vorherzusehen, Möglichkeiten zu identifizieren darauf zu reagieren. Zu entscheiden, was die richtige Lösung ist und dann den Fortschritt zu überwachen und ggf. nachzusteuern.“

Warum ist es für viele Müttern schwer, Aufgaben/Bereiche komplett abzugeben?

Patricia Cammarata: „Ich glaube nicht, dass es Müttern generell schwer fällt Aufgaben abzugeben. V.a. dann nicht wenn man sich Sorgearbeit ab der Geburt gemeinsam aufteilt. Schwer wird es eher wenn man sehr lange alles alleine gemacht hat und dann gewisse Erfahrungen schon gemacht hat. Zum Beispiel dass bestimmte Windelmarken nachts auslaufen, dass man dann ein weinendes Kind aus dem Bettchen holen muss, komplett umziehen muss etc.
Da fällt es dann schwer sich locker zu machen und zu sagen: „Soll mein Partner doch erstmal selbst in Ruhe rausfinden, was hier die beste Lösung ist…“
Zumal oft nur Teile von Aufgaben angenommen werden und der Partner eben nicht derjenige ist, der nachts aufsteht und alles wieder in Ordnung bringt.
Wenn man sich als Paar also eine zeitlang in Erwerbs- und Sorgeperson aufgeteilt hat und die Anteile ändern will, dann ist es gut darüber zu sprechen wie Dinge im Idealfall umgesetzt werden und dass dann eben der ganze Prozess an den Partner geht (von der Planung, der Umsetzung und den Nacharbeiten) und nicht nur die vorgearbeiteten Teile – also das kleine ToDo.
Dass es da dann auch eigene Lösungen gibt, ist klar. Und dass man sich da dann auch umgewöhnen muss auch. Aber es müssen sich beide Parteien Zeit geben. Die eine zum Lernen und die andere zum eigene Lösungen aushalten.“

Haben auch Paare ohne Kinder ein „Mental Load Problem“?

Patricia Cammarata: „Ja, viele haben das. Es gibt sehr viele Aufgaben, die Frauen auch ohne Kinder identifizieren und dann auch deren Umsetzung übernehmen. Typische Beispiele sind Bettwäsche wechseln, Blumen gießen, Handseife nachfüllen aber auch an den Geburtstag der Schwiegermutter denken, ein Geschenk besorgen, sich erinnern was es letztes Jahr gab etc.“

 

Was sollte man am besten schon in der Schwangerschaft vorbereiten, um der Mental Load Falle vorzubeugen?

Patricia Cammarata: „Reden, reden, reden lautet die einfache Zauberformel. Wichtig ist, konkret die Phasen und die Verantwortlichkeiten zu besprechen. Wie soll der Mutterschutz aussehen, wie die Aufteilung der Elternzeit, wie der Wiedereinstieg in den Job?
Am besten man macht sich gleich einen wöchentlichen, festen Gesprächstermin aus. Oft kommt ja doch alles anders als gedacht und man hat evtl. manche Themen falsch eingeschätzt (z.B. wie erschöpft man durch ständiges nächtliches Aufstehen ist oder wie viel Zusatzaufgaben im Kindergarten dazu kommen ).“

Was tun, wenn der Partner nicht mitzieht und z.B. Dinge trotz Absprache immer wieder vergisst, die Aufteilung blöd findet oder keine Zeit hat (man aber nicht gleich an eine Trennung denken möchte)?

Patricia Cammarata: „Auch hier: Miteinander reden. Das ist oft schwer, weil man nicht die Sachebene „Er hat die Brezeln fürs Sommerfest vergessen“ diskutiert, sondern Verletzungen auf der Beziehungsebene „Er lässt mich im Stich, sieht nicht, dass ich ohnehin schon fast keine Kraft mehr habe.“
Und wenn das nicht hilft auch mal bewusst an die Wand fahren lassen. Natürlich nicht bei wichtigen Themen, aber im konkreten Brezel-Beispiel: Dann muss der Partner eben für Last-minute-Ersatz sorgen und nicht man selbst rennt mit Kleinkind am Arm nochmal zum Bäcker.
Tatsächlich hilft es, dass man wirklich explizit Aufgabenverteilungen _gemeinsam_ bespricht. Was kann der Partner bis wann leisten. Nicht einfach Aufgaben zuteilen und keine Wahl lassen. 
Durch das Gespräch lassen sich dann gut Kompromisse finden.
Wir haben es z.B. oft so, dass ich viel schneller unruhig werde weil bestimmte Sachen nicht geplant sind. Zum Beispiel plane ich gerne den Urlaub direkt nach dem Urlaub und mein Partner bekommt da Schweißausbrüche. Umgekehrt bekomme ich Schweißausbrüche wenn wir erst im Februar anfangen den Sommerurlaub zu planen. Über sowas muss man sprechen. Wir haben uns dann auf Oktober geeinigt. Bis dahin sammeln wir alle Vorschläge und bis Ende Oktober wird gebucht.
So lassen sich eigentlich Lösungen für alles finden.“
Herzlichen Dank an Patricia für das Interview!

Weitere Infos zu Patricia:

     

      1. Website von Patricia Cammarata

      1. Instagram Account von Patricia Cammarata

    Mehr Infos zum Thema Mental Load findest du in einem weiterführenden Blogartikel

    Gedanken aus der Erschöpfung als Mama – Manchmal darf man auch negativ denken

    Gedanken aus der Erschöpfung als Mama – Manchmal darf man auch negativ denken

    Disclaimer: Dieser Text entsprang aus einem Tag voller schlechter Laune nach vielen wirklich schlechten Nächten und spiegelt daher nicht unbedingt den Normalzustand wider. Es gibt hier keine Tipps und nicht viel Positives, soll aber einfach mal zeigen, dass man manchmal nicht viel machen kann außer erschöpft zu sein und trotzdem durchzuhalten. 

     

    Ich weiß ja nicht, wie es bei dir war. Vielleicht hatte ich auch einfach „Pech“ mit zwei sehr, sehr bedürftigen Kindern. Vielleicht ist es aber auch normal? Oder vielleicht bin ich einfach nicht besonders belastbar? Nein, warte, ich habe bestimmt etwas falsch gemacht!

    Bei mir jedenfalls ließen sich beide Kinder nicht ablegen als Babies. Sie spielten nicht einfach zufrieden alleine auf dem Boden, während ich mit Cappucino (mit extra Schaum) genüsslich durch ein Hochglanzmagazin blätterte. Auf dem Sofa, versteht sich. Nein, beide Kinder wollten 24/7 bei Mama = mir sein. Die Welt entdecken? Klar, aber bitte nur von meinem Schoß aus, immer mit ganz viel Nähe und Rückversicherung. Ich konnte nicht aufs Klo gehen, ohne dass mindestens ein Kind schrie. Und selbst meine nun fast 3-jährige Tochter möchte am liebsten den ganzen Tag von mir auf dem Rücken getragen werden, mit mir kuscheln, spielen und alles alles teilen. Immer. Von mir angezogen werden, von mir bespaßt werden. Da kann kein anderer mithalten. Nicht der Papa, nicht die Oma, nicht die liebste Betreuerin in der Kita. Auch tagsüber wachten beide Kinder nach maximal 40 Minuten wieder auf und waren hellwach, sofern ich nicht neben ihnen lag. Ins Bett bringen lassen von Papa ging nicht wirklich – nur mit mind. 30 Minuten Geschrei, bis die Kinder nassgeschwitzt waren.

    In den Kinderwagen legen? Bist du verrückt, Mama? Natürlich geht es nur in der Trage (aber noch besser: Auf dem Arm, bitte!). Klar, den Papa kennen wir seit der Geburt, er kümmert sich täglich um uns, mindestens morgens, und abends, und seit Corona auch immer mal wieder tagsüber. Aber der ist natürlich kein Ersatz. Mama muss sich um uns kümmern, egal was ist. Bitte nicht mehr als 1.5 Meter Sicherheitsabstand!

    Es ist nicht so, dass wir nicht versucht hätten, uns Hilfe zu holen…. Die Unterstützung von der Wellcome-Organisation ging Woche für Woche mit meinem Sohn spazieren, der jedesmal (obwohl er sie kannte, seit er 8 Wochen alt war) schrie, bis er einschlief (was echt nicht einfach war). Die einzige Putzhilfe, die wir gefunden haben, hatte nach dem ersten Mal leider keine Zeit mehr (war unsere Wohnung echt so schlimm?). Bei der Babysitterin schrie der Sohn einfach nur wie am Spieß. Jedesmal, auch wenn ich direkt daneben saß und freundlich mit ihr plauderte. Haushaltshilfe wurde im Wochenbett abgelehnt (Wir sind ja immerhin nicht krank) und die paar Tausend Euro im Monat dafür hatten wir leider nicht übrig. Meine Mutter? Arbeitet in Vollzeit, in einer Stadt 8 Stunden von uns entfernt. Die Eltern meines Mannes? Wohnen in Neu Delhi, Indien und tja… Corona und so. Also auch keine Chance. Restliche Familie ganz verteilt in der Welt oder kaum Kontakt. Freunde haben selber kleine Babies und/oder sind berufstätig.

    Also liegen an diesem schönen Sonntag morgen um 5.23 Uhr die Nerven blank. Denn es hängt wieder alles an mir und meinem Mann. Da meine Tochter erst gegen halb 10 eingeschlafen ist (Hochsommer, Hitze im Schlafzimmer und was weiß ich) kriege ich nach viel viel viel zu wenig Schlaf, der seit über fast einem Jahr wieder mindestens 8x in der Nacht unterbrochen wird, kaum die Augen auf. Momentan bin ich in einem Zustand, in dem es mich nicht mal mehr interessiert, ob andere darüber urteilen, wie unperfekt ich als Mama bin. Es gibt viele Tage, da geht es einfach nur ums Überleben. Von morgens bis abends gibt es keine Pause, die Bedürfnisse der Kinder prasseln auf uns oder mich ein, eins nach dem anderen. Hat man gekuschelt, benötigen sie Frühstück, hat man das Frühstück vorbereitet kommt noch Durst. Und Toilette / Windel. Und wenn diese Grundbedürfnisse befriedigt sind, geht es entweder von vorne los, oder ich muss wieder jedes Spiel begleiten, jede Bewegung sehen, jeden Gedanken, den meine Kinder laut aussprechen, kommentieren. Ich kann keine einzige Aufgabe beenden, ohne unterbrochen zu werden. Meist kann ich nicht mal einen Gedanken zu Ende führen. Es gibt für mich keinen Rückzugsort, an dem ich jemals ungestört bin. Wenn ich versuche, eine Ecke der Wohnung aufzuräumen und schön zu machen, wird an anderer Ecke wieder verwüstet.

    Ich bin so müde. Ich möchte gerade nicht reden, echt. Ich möchte nur in Ruhe meinen Kaffee trinken, durch mein Handy scrollen, 20 Minuten duschen, ohne, dass Chaos ausbricht. Mit einem Erwachsenen sprechen, ohne 50x unterbrochen zu werden. Die Verantwortung abgeben für eine kurze Weile, um nicht ständig so unter Strom zu stehen.
    Ich weiß, ich weiß… sie werden ja so schnell groß. Aber manchmal kann ich den Moment einfach nicht genießen.

    Und ja, ich habe mir selbst ausgesucht, Kinder zu haben. Habe sie mir gewünscht, ganz bewusst.
    Und ja, ich kann mein Mindset ändern, an meiner Einstellung arbeiten, ein Dankbarkeitsjournal ausfüllen und mir regelmäßig vor Augen führen, wie viel Glück ich doch habe mit 2 gesunden Kindern, einem Partner, der hilft, so gut er kann und dass wir in finanziell sicheren Umständen sind. Und an vielen Tagen gelingt mir das auch und wir lachen zusammen, machen Quatsch, erleben Abenteuer, malen Kunstwerke und tanzen albern durchs Wohnzimmer.
    Aber jetzt gerade, um 5.23 Uhr am Sonntag Morgen möchte ich einfach nur Mitgefühl dafür, wie anstrengend es sich anfühlt und meine wohlverdiente Ruhe. Alleine.

    Liebe Mama, die das hier liest … kennst du das auch?

    Wie du andere um Hilfe bitten kannst

    Wie du andere um Hilfe bitten kannst

    Wann hast du das letzte Mal jemanden um Hilfe gebeten? Hat es sich gut angefühlt?
    Vielen fällt es sehr schwer, jemanden um einen Gefallen zu bitten.
    Man hat das Gefühl, sich damit schwach und verletztlich, unperfekt zu zeigen. Vielleicht denkt das Gegenüber dann schlecht über uns. Oder vielleicht möchtest du niemandem etwas schuldig sein? Warst schon immer ein Einzelkämpfer?
    Denkst du „Wieso kriege ich denn bitteschön nicht alles alleine hin, wenn es scheinbar alle anderen schaffen?“
    Das ist aber gar nicht der Fall!

    Wir sind alle nicht perfekt

    Kennst du eine Mutter, die alles unter einen Hut bekommt – die liebevolle Mutter, aufmerksame Ehefrau/Freundin, fürsorgliche Hausfrau, Powerfrau im Job, sich regelmäßig bei Freunden meldet UND natürlich noch Selbstfürsorge, Sport, Zeit für Entspannung unterbringt – und dabei nicht ausbrennt?
    Ich finde, dass wir das nicht leisten müssen. Dass wir zeigen dürfen, dass dies ein unrealistisches Erwartungsbild der Gesellschaft ist und niemanden glücklich machen kann. Dass wenn man versucht, auf einem dieser Felder zu glänzen, ein anderer Bereich zeitweise zurückstecken muss.
    Wäre es nicht wunderbar, wenn wir uns alle ehrlich und authentisch zeigen könnten, damit dieser Druck langsam nachlässt?
    Hol dir Entlastung, wenn du sie gebrauchen kannst! Sei es eine Haushaltshilfe, ein Babysitter, Freunde, die mal mit deinen Kindern spielen, während du die Füße hochlegst.

    Aber wie fragst du um Hilfe?

    Wenn du darin noch nicht geübt bist, dann fang am besten klein an und überlege einmal, ob du lieber eine gute Freundin fragen oder professionelle, bezahlte Hilfe in Anspruch nehmen würdest, das ist je nach Person ganz unterschiedlich.
    Mir fällt es leichter, bezahlte Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil ich dort weiß, dass mein Gegenüber eine konkrete Gegenleistung erhält. Vielleicht hat dir in der Vergangenheit jemand schonmal Hilfe angeboten und du hast sie mit einem Lächeln ausgeschlagen? Komme ruhig nochmal darauf zurück!
    Überleg dir im Vorfeld, was du der Person Gutes zurückgeben könntest, wenn du wieder die Kapazitäten und den Kopf dafür frei hast und biete das auch gern gleich mit an.
    Ganz konkrete Hilfsanfragen – z.B. „Könntest du nächste Woche 2x für 30 Minuten auf meine Kinder aufpassen?“ werden häufiger angenommen als ein allgemeines „Ich bin total überfordert, könntest du mir helfen?“, weil dein Gegenüber dann viel besser abschätzen kann, was genau wann benötigt wird. 
    Werde dir außerdem klar, dass die meisten Menschen gerne helfen.

    Um Hilfe zu fragen kann man üben, genau so wie das darüber sprechen, dass man eben nicht alles immer perfekt hinbekommt.